Eine Komödie von Ray Cooney

Und alles auf Krankenschein

Stellen Sie sich vor, ein Chefarzt im Krankenhaus, der Ambitionen hat eine Professur zu erlangen, seht vor einer der wichtigsten Reden seiner Karriere auf einem großen Kongress im Krankenhaus. Es ist ein alles entscheidender Moment für ihn. Er will sich in Ruhe vorbereiten – und dann bricht das absolute Chaos über ihn herein.

 

Über das Stück

Stellen Sie sich vor, ein Chefarzt im Krankenhaus, der Ambitionen hat eine Professur zu erlangen, seht vor einer der wichtigsten Reden seiner Karriere auf einem großen Kongress im Krankenhaus. Es ist ein alles entscheidender Moment für ihn. Er will sich in Ruhe vorbereiten – und dann bricht das absolute Chaos über ihn herein.

Kurz vor seiner Rede steht plötzlich seine ehemalige Lernschwester des Klinikums, mit der er 19 Jahre zuvor ein Verhältnis hatte, in seinem Ärztezimmer. Diese eröffnet ihm, dass der ganze Spaß damals nicht folgenlos geblieben ist:
Der mittlerweile volljährige Junge hat an seinem 18. Geburtstag erfahren, dass sein leiblicher Vater in dieser Klinik als Arzt arbeitet und er ist fest entschlossen, ihn ausfindig zu machen.

Wenn Sie der Meinung sind, dass ein Mann damit noch fertig werden kann, dann schnallen Sie sich an: Der Sohn ist nämlich schon auf dem Weg in die Klinik und in seiner Aufregung hat er ein paar Substanzen zu sich genommen, die seinen Puls nicht gerade beruhigt haben. Das wiederum ruft die Ermittlungen der Polizei auf den Plan, die dummerweise auch schon auf dem Weg in das Krankenhaus ist. Wenn Sie sich jetzt noch die Ehefrau des Arztes dazu vor Augen führen, die von alldem nichts erfahren soll, dann fragen Sie sich berechtigt: Wie kommt man aus der Nummer heraus? Vielleicht, indem man einen seiner Kollegen, mit dem man schon viele Jahre befreundet ist, um einen ganz besonderen Gefallen bittet..?

Über Ray Cooney

Im Jahr 1946, als die meisten unserer Mitspieler noch Quark im Schaufenster waren, hat Ray Cooney schon mit der Schauspielerei angefangen. Mit damals 14 Jahren ist er früh eingestigen. Wie man so schön sagt: „Früh übt sich, wer ein Meister werden will.“

Bekannt wurde er im Allgemeinen eher für die Stücke, die er selbst geschrieben hat. Seine Werke vereinen meist Komplikationen, in denen die Figuren falsche Schlussfolgerungen ziehen und gezwungen sind, sich als etwas auszugeben, das sie nicht sind, mit typisch britischen Anzüglichkeiten.

Insofern ist „Alles auf Krankenschein“ ein absolut typisches Ray-Cooney-Schauspiel – wenngleich Sie merken werden, dass wir es ein wenig an die lokalen Gegebenheiten angepasst haben.

 

Thematik des Stückes

Ein indischens Sprichwort sagt: „Man kann einer Ziege einen Frack anziehen, aber Ziege bleibt Ziege“. Wie jeder weiß, der einmal im Deutschunterricht eine Interpretation schreiben musste, kann man diese Dinge ins Unendliche treiben und mehr als oft fühlt man sich dabei so, als würde man die Ziege in einen Frack zwängen. Wir wollen diesen Versuch hier gar nicht so weit treiben. Es handelt sich um eine Komödie und in erster Linie ist der Sinn, dass Sie sich dabei scheckig lachen.

Ohne zu wissen ob Ray Cooney dabei mehr durch den Kopf ging, können wir „Alles auf Krankenschein“ aber vielleicht als Appel an die Ehrlichkeit sehen; als Zurschaustellung, was passiert, wenn wir uns immer mehr in Lügen verstricken. Wie unser David im Laufe des Stücks treffend sagt: „Es wird alles heraus kommen.“

Eine Lüge und Verheimlichung jagt die nächste und mit jeder wird es immer komplizierter den Überblick zu behalten, was eigentlich wahr, was erfunden und was irgendwo dazwischen ist. SO sehr wir die Geschehnisse in diesem speziellen Krankenhaus als übertrieben abtun könnten, so deutlich spiegeln sie, wenn wir sie aufs Prinzip herunterbrechen, doch unsere Gesellschaft wieder. Wem gelingt es in unserer Welt schon noch wirklich, einen Überblick über Wahrheit und Lüge zu gewinnen? Wer sieht in all dem Chaos tatsächlich noch durch?

Der Polzeiobermeister in unserem Stück ist auf der Suche nach klaren Antworten und stattdessen wird die VErwirrung immer größer. Ein Stück weit ist jeder von uns wie er und gleichzeitig (wie paradox!) ist auch hin und wieder jeder von uns wie David, der sich in seiner Not gezwungen fühlt, die Verwirrung mit einer weiteren Lüge noch zu verstärken.

Vielleicht passt unserer Ziege dieser spezielle Frack, vielleicht auch nicht. Mode war schon immer Geschmackssache. Im Zweifel fragen Sie Ray Cooney. Er lebt noch mit seiner Frau in England – und er hat Sinn für Humor.

Über das Hobby „Theater“

Warum tun die Darsteller der LogeNr5 das, was sie tun?

Auch wenn ein einzelner Mitspieler ein kleines Rädchen im großen Getriebe ist, der sich hier erdreistet eine Antwort zu geben, liegt ein gemeinsamer Grund sicher in der Faszination, sich auszuleben:

Wie wir in diesem Stück Dr. Mike Kellers Begeisterung dafür sehen, in andere Rollen zu schlüpfen, so geht es auch uns. Jeder hat seinen Alltag, in dem er an einem Schreibtisch sitzt,

am Patientenbett steht oder was auch immer wir tun – und wir wissen nicht wie es Ihnen dabei geht, aber dieser Alltag kann einen ziemlich mürbe machen. Wir machen im Wesentlichen immer dasselbe, haben einen festen Satz an Charaktereigenschaften und, zum Kuckuck, oft tragen wir sogar immer ähnliche Klamotten. Das muss nicht unbedingt schlimm sein; es gibt uns ein Stück Sicherheit und Verlässlichkeit, aber es kann doch nerven.

Warum spielen wir also Theater? Weil uns dieses Hobby einen Ausbruch ermöglicht. Auf der Bühne ist es unser Vorrecht, unser Alltagskostüm für eine Weile an den Nagel zu hängen. Wir werden es früh genug glattbügeln und wieder anziehen, aber für die paar Stunden dazwischen können wir jemand völlig anderes sein. Wo, wenn nicht auf der Bühne, kann ein technischer Leiter zum Chefarzt oder ein Schreibtischhengst zum Degen schwingenden Helden werden? Wo sonst kann man für komisch dargestellte Situationen noch Applaus bekommen? Mehr als alles andere ist Schauspiel die Chance, das Kostüm zu wechseln.

„Und alles auf Krankenschein“

Komödie von Ray Cooney, Deutsche Übersetzung von Horst Willems, Bearbeitet für die LogeNr5 von Stefan Brosig.

Regie:
Stefan Brosig

Kostüme:
Nina Reichmann

Bühne:
Berno Ploß, Stefan Brosig

Regieassistenz|Spielleitung:
Petra Klöden

Inspizienz:
Amy Meisel, Francis Meisel

Beleuchtung:
Heiko Elsner

Ton:
Christian Morgenstern

Maske:
LogeNr5

Soufflage:
Petra Klöden

Dr. David Mertens, Chefarzt:
Berno Ploß

Rosemarie Mertens, seine Frau:
Kristin Sonntag

Dr. Hubert Müller, Arzt:
Torsten Lerbs

Dr. Mike Keller, Arzt:
Dr. Ronny Große-Uhlmann

Oberschwester Hildegard:
Bernadette Kretschmer

Jenny Haid, ehem. Krankenschwester:
Isabell Otto

Simon Haid, ihr Sohn:
Clemens Leisegang

Bernd Symon, Patient:
Ulla Otto

Polizeioberwachtmeister Martin Keller:
Pascal Wohlfahrt

Prof. Dr. Dr. von der Leine, Vors. AR:
Andrea Kunz

Marianne Müller, Huberts Mutter:
Cornelia Schubert

Aufführungsrechte: Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH.

„Und alles auf Krankenschein“

Komödie von Ray Cooney, Deutsche Übersetzung von Horst Willems, Bearbeitet für die LogeNr5 von Stefan Brosig.

Regie:
Stefan Brosig

Kostüme:
Nina Reichmann

Bühne:
Berno Ploß, Stefan Brosig

Regieassistenz|Spielleitung:
Petra Klöden

Inspizienz:
Amy Meisel, Francis Meisel

Beleuchtung:
Heiko Elsner

Ton:
Christian Morgenstern

Maske:
LogeNr5

Soufflage:
Petra Klöden

Dr. David Mertens, Chefarzt:
Berno Ploß

Rosemarie Mertens, seine Frau:
Kristin Sonntag

Dr. Hubert Müller, Arzt:
Torsten Lerbs

Dr. Mike Keller, Arzt:
Dr. Ronny Große-Uhlmann

Oberschwester Hildegard:
Bernadette Kretschmer

Jenny Haid, ehem. Krankenschwester:
Isabell Otto

Simon Haid, ihr Sohn:
Clemens Leisegang

Bernd Symon, Patient:
Ulla Otto

Polizeioberwachtmeister Martin Keller:
Pascal Wohlfahrt

Prof. Dr. Dr. von der Leine, Vors. AR:
Andrea Kunz

Marianne Müller, Huberts Mutter:
Cornelia Schubert

Aufführungsrechte: Vertriebsstelle und Verlag Deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnenkomponisten GmbH.